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park - parkhäuser innsbruck ist in einem sehr starken wandel. durch den verdichtungsdruck befinden wir uns in einer neuen „gründerzeit“. ganze stadtbausteine werden ausgetauscht und fordern unsere generation. dieser stadtteilaustausch erfolgt aber in innsbruck derzeit vielerorts ohne die nötige großzügigkeit und oft auch ohne eine lesbare und erfahrbare städtebauidee. naturgemäß sprechen viele randbedingungen gegen diese geforderte großzügigkeit – bauabschnittsbildungen, nachbarschaftsängste, pragmatismus usw. gemessen werden unsere stadtinterventionen aber in der zukunft nicht an diesen „ausreden“, sondern an der städtebaulichen aussage und der identitäts- und adressenbildung der baumaßnahmen. diesbezüglich müssen wir den vergleich mit der gründerzeit des 19.jhd. fürchten, wir agieren oft kleinkariert, ja ängstlich, in unseren diesbezüglichen aussagen und werden in der geschichtlichen betrachtung wohl abgestraft werden. das vorgeschlagene projekt formuliert als städtebauliche aussage eine identität und sucht eine antwort auf die gestellte aufgabe eines „stadtteilaustausches“. park die freiflächen des neuen pradler saggen schließen den ring zwischen der sillpromenade und dem öffentlichen grünzug östlich der st. paulus kirche. die neue gebäudekonfiguration erlaubt die schaffung einer großzügigen und zusammenhängenden grünfläche, die unter dem baukörper hindurchfließt und so die bestehenden öffentlichen freiflächen miteinander verbindet. die nutzung der freiflächen ist vielseitig und nimmt bezug auf die bestehenden nutzungen auf den angrenzenden grundstücken. so werden im westen, anlehnend an die sillpromenade, die sport- und spielflächen unter das gebäude geschoben und ein überdachter freiraum geschaffen, der bei jedem wetter genutzt werden kann. eine geschwungene wegestruktur holt den besucher ab und führt ihn in die gräserlandschaft des innenhofs hinein. an den wendepunkten weitet sich der weg zu ruhigen aufenthaltsflächen mit sitzmöglichkeiten auf oder führt an flachen rasenhügeln vorbei, die als liege- und picknickflächen genutzt werden können. bäume unterschiedlicher arten ergänzen die bestandsbäume zu einem grünen blätterdach und schaffen zusammen mit der gräserlandschaft eine grüne insel, die an eine auen- und wiesenlandschaft erinnert. folgt man den zentralen ost-west-wegeachsen, so gelangt man östlich des neuen baukörpers zu einem spielplatz bzw. weiter südlich auf den quartiersplatz an der reichenauer straße. dieser ergänzt das neue quartierszentrum an der st. paulus kirche zu einem neuen kommunikationsraum und treffpunkt für das quartier und den stadtteil. bauminseln mit sitzkanten, wasserspiele und terrassen für cafés laden zum verweilen ein und schaffen einen vielseitigen öffentlichen raum. die dachlandschaft ergänzt den freiraum durch zusätzliche halböffentliche nutzflächen für die hausbewohner. ein rundweg durchzieht auf unterschiedlichen ebenen eine großzügige gräserlandschaft, in die eine vielzahl an aufenthaltszonen implementiert wird. terrassen mit sitzelementen und sonnensegeln, bbq-zonen, spielflächen für unterschiedliche altersgruppen und nutzgärten bieten einen vielfältigen raum für erholung, zum spielen sowie für gemeinschaftliche aktivitäten. kreuzung die ausgangssituation an der kreuzung – reichenauerstraße / prinz eugen straße bzw. andechsstraße - hat im bestand das gepräge einer undefinierten vorortesituation, die in die stadt gerückt ist. die neudefinition durch eine wesentliche verdichtung ist ein weiterer wesentlicher ausgangspunkt der städtebaulichen überlegungen. diese schwerpunktbildung in verbindung mit der verdichtung bei der kirche und der regionalbahnhaltestelle, haben das potential zur bildung bzw. starken aufwertung des stadtteilzentrums. es entsteht die notwendige „kritische“ dichte, die für eine zentrumsbildung notwendig ist. inhaltliche verdichtung über handel, gewerbe und integrativen elementen – betreutes wohnen, menschen mit beeinträchtigungen, zusatzleistungen wie mittagstisch, bügelservice usw. ergeben eine win-win situationen – und ergänzen die bauliche verdichtung zu einem durchmischten quartierschwerpunkt. in der überarbeitung wurde der nachweis der reinen wohnnutzung geführt. in der entwicklung des projektes sollte der gedanke einer zumindest hyprideren wohnnutzung – betreutes wohnen, alten-wg, menschen mit besonderen bedürfnissen, studenten usw. - mitgedacht werden. vielfalt ist bereicherung. in der weiterentwicklung des projektes wurde die schwerpunktsetzung an der kreuzung um 2 geschosse reduziert. die reduktion erfolgt über die reduzierung der höhe des unterbrechungsgeschosses auf 4m und durch den entfall eines wohngeschosses. struktur die beschäftigung mit der ausgeschriebenen verdichtung auf das doppelte im wechselspiel mit der grundsätzlichen projektentscheidung einen großen grünraum zu belassen, ergibt die beschäftigung mit dem aufrichten oder stapeln des wohnens im park. aus sicht der projektverfasser lassen sich die beiden grundsatzqualitäten mit einer durchlässigen und morphologisch generierten blockrandstapelung beantworten. diese prägnanten wohnplatten sitzen im städtebaulichen schnittpunkt zwischen den historischen blockrandbebauungen im blocksaggen und den punkt- und linienförmigen bebauungen aus der jüngeren vergangenheit. die wohnungen sind effizient und vielspännig aufgeschlossen und bieten durch ihre vorgelagerten gärten einen hohen außenraum- und parkbezug. es entwickelt sich ein „parkhaus“ als neuinterpretation der vorgefundenen qualitäten. die „wohnplatten“ mit ihrer tragenden schotten und der abgestimmten quergestellten tragstruktur der tiefgarage bringt eine große flexibilität und einfachheit. die nutzungsänderung von mehr sondernutzung in der 1. stufe auf (fast) nur wohnbau in der 2.stufe war sehr leicht durchführbar. dies bedeutet naturgemäß eine hohe flexibilität in der weiteren projektentwicklung. veränderungen in richtung betreubares wohnen, alten-wg, studenten-wg, integration von menschen mit besonderen bedürfnissen usw. sind auf der „wohnplatte“ leicht möglich und explizit wünschenswert. in den überbrückungsbereichen der straßen werden in den drei lotrechten ebenen fassade – wohnungswand – fassade die bauteile zu mehrgeschossigen tragende elemente entwickelt. dadurch werden die überbrückungen aus der gebäudestruktur heraus statisch ermöglicht. wichtig dabei ist die durchlässigkeit der erdgeschosszone und der zusatznutzen der allgemeinflächen am dach. es ergibt sich damit eine schichtung – öffentlicher park – privaterer park (höhenlage) – gemeinschaftspark am dach (urban gardening usw.) - und ganz privater außenbereich auf den vorgelagerten außenbereichen der wohnplatten. bauetappen die vertikalen erschließungssysteme generieren bauetappen, die sich zur städtebaulichen gesamtfigur zusammensetzen. eine hohe dichte in den ersten abschnitten an der kreuzung startet die dynamik und implantiert die grundidee. die idee park – parkhäuser – stadtteilzentrum ist schnell erfahrbar. die gefahr der fragmentierung und damit unkenntlichmachung der städtebaulichen großform ist mit den abschnitten an der kreuzung, prinz-eugen-straße und am sillufer gebannt. der lückenschluss im osten ist damit, wie in der ausschreibung angeregt, der letzte abschnitt. die vorgeschlagene bauetappenbildung beginnend am baufeld 1, schlägt mit baufeld 2 weiterführend eine befreiung aus der kreuzungssituation mit dem nicht geklärten bestand vor. die identitiät der neuen bebauung wird schneller erleb- und erfahrbar. die über umwege herausdiskutierte und nicht unbedingt naheliegende antwort auf die gestellte aufgabe, mit einer offenen großform, bringt eine kräftige neue identität an diesen wichtigen ort im stadtgefüge und erhält, trotz der erheblichen verdichtung, vorgefundene qualitäten. es entsteht eine adresse, die nicht nur aus der verdichtung generiert ist, sondern als lesbare idee erfahrbar wird. |