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wiesflecker-architekten zt gmbh
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innsbruck ist wohl an keinem anderen ort mit soviel städtebaulicher großzügigkeit ausgestattet. die elemente hofburg, allee mit park, landestheater und vor allem die franziskanerkirche sind phantastisch.

in der allee gehend mit blick auf die kirchenfront mit ihrer schlichten und genialen aussage, aus der kleinteiligkeit der altstadt kommend auf die großzügigkeit der „vorstadtanlage“ treffend, in der theaterpause auf den platz tretend … wahrscheinlich „das“ städtebauliche kernerlebnis für innnsbruckerinnen und besucherinnen.

die fragmentierung der universitätsstraße – eine seite unbeschadet – die andere, sagen wir - sehr unterschiedlich – und ohne klares städtebauliches konzept auf der ostseite ist ein weiterer städtebaulicher ausgangspunkt.

in gedanken mit dem wettbewerb schwanger, kommen zwei architekturgeschichtliche gedanken zu dieser großzügigkeit des vorgefundenen. palladio mit seinem grandiosen rathaus für vicenza mit seinem weltstädtischen – funktional viel zu großen – ansatz und viel naheliegender robert schuler mit seinem erler festspielhaus, das in seinem ansatz für erl ebenfalls durch weitsicht und großzügigkeit aufzeigt und zukunft und weiterentwicklung erst ermöglicht hat.

„bigness“ ist an diesem ort städtebaulich und architektonisch notwendig.
„bigness“ und einfachheit schließen sich ja nicht aus, wie man an der franziskanerkirche studieren kann.

diese überlegungen führen zu einem klaren freigespielten baukörper, der mit zwei abgeleiteten höhen – architrav des landestheaters und höhe der kirchenfassade, der gestellten aufgabe angemessen, spielt. der baukörper steht leicht hinter der vorderkante des landestheaters und hat im süd-osteck einen spannenden städtebaulichen übergriff, ist aber ein freigestellter kulturbau.

der versuch unaufgeregt und prägnant einzufügen.

es ist ganz sicher kein ort für aufgeregtheit.

aus allen richtungen erlebbar, erfahrbar, begehbar.

in der erde beginnend, um die notwendige städtebauliche „luft“ zu erarbeiten.


strukturidee

eine außen sehr klare, einfache raumstruktur beginnt in einem verspiegelten becken unter der erde (etwa auf der höhe z.b. der kaufhaus tyrol garage) und baut sich in einer strukturellen und architektonischen idee bis oben hin auf.

der mut zu dieser klarheit wird aus dem gebauten in der direkten umgebung genährt.

die drei in sich skulpturalen raumsequenzen – kammerspiele, symphonieorchester und ausbildung – sind im gesamtobjekt geschichtet angeordnet. die zwischenzonen ergeben begehbare raumerlebnisse, die das gebäude spektakulär erschließen und erlebbar machen, ein raumerlebnis anbieten, das es so in der stadt noch nicht gibt.

das ringen um diese drei raumskulpturen ergibt die ersehnte klärung, des fast zu großen und zu heterogenen raumprogramms.

eine skulptur im „becken“ ergibt die raumsequenz kammerspiele. die zwei spielstätten liegen in einem großraum und sind jeweils von unten erschlossen. die box mit der höhenverstellbaren decke experimentell, das theater als erlebbarer raum im raum. das bühnengebäude erfahrbar und begehbar – erlebnis theater. die verbindung zur bibliothek erweitert beidseitig das raumerlebnis.

der symphoniebereich „schwebt“ als raumsequenz oben, und ist über die begehung des bühnenbereiches – weilerfoyer mit den abgehängten fresken – und den entstandenen zwischenräume erschlossen. eine raumfolge von sehr raumgreifend bis sehr nieder, lässt das haus zu dem werden, was jedes theater und jedes konzerthaus wohl bestenfalls sein soll – eine bühne zum flanieren, zum sehen und gesehen werden, zum räumlichen erlebnis - theatertreppen

die ausbildung bildet einen übergriff und erlangt so einen eigenen identitätsaspekt im gesamtkontext. die hohe, südliche, regalartige raumstruktur mit einsichtigen übungsräumen, zeigt das „entstehende“ musikerpotential den stadtbenutzern, dieser städtebauliche zwischenraum ist damit stark besetzt und spannend. musizierende im stadtgefüge.
nach oben entwickelt sich eine große oberlichthalle als zentraler ausbildungsort mit konzert- und/oder auftrittsatmosphären.
diese halle ist durchaus eine referenz / eine interpretation des phantastischen malsaals im landestheater – ebenfalls von robert schuler – und versucht das raumprogramm des ausbildungsbereiches zusammen mit dem „musikerregal“ zu einer architektonischen aussage zu verdichten.

die materialität entwickelt sich aus massiven großteiligen geschlossenen flächen in reaktion auf die massivität der historischen umgebung. veredelter – geschliffen, eingefärbt - beton evtl. alternativ naturstein sind mit großen verglasten öffnungen das fassadenthema. eng und konsequent im angelegten konzept bleibend.


platzgestaltung

aus der östlich begonnen platzgestaltung wird „eine“ fläche für den gesamten bereich zwischen kulturbauten und hofburg entwickelt. notwendige trennungen werden durch einfache metallpoller und nicht durch höhenunterschiede vollzogen.

vor der hofburg entwickelt sich ein langgestreckter wasserspiegel mit schrägem, metallisch verspiegelten boden, der mit wasser überspült wird. eine leichte inszenierung der hofburg. dieses „wasserelement“ wird an besonderen stellen im verlaufe des rennweges immer wieder eingesetzt – kongresshaus, park, steg, stationen – und unterstreicht die städtebauliche vernetzung.