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wiesflecker-architekten zt gmbh
müllerstraße 10, 6020 innsbruck
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die beschränkung auf die drei materialien beton, glas und holz sowie das spiel mit offenen und geschlossenen flächen zählen zu den hauptmerkmalen von johannes wiesfleckers eigenem haus in igls.
der baukörper des wohnhauses erstreckt sich in seiner längsachse parallel zum weg. über den sockel und kern aus stahlbeton stülpt sich die leichtere hülle aus holz und glas. letzteres tritt in form von transparenten wandelementen und als fassadenverkleidung in gestalt von lamellen aus sandgestrahltem strukturglas auf, das der fassade einen eisgrünen schimmer verleiht. als gebürtiger zillertaler – einer hochburg verkitschter tourismusarchitektur – möglicherweise ein gebranntes kind im hinblick auf den massiven einsatz von holz, verwendete wiesflecker mit holzverschalungen aus dreischichtplatten den baustoff in einer seiner banalsten ausführungen. das erdgeschoß springt über dem kellergeschoß etwas zurück. eine begehbare horizontalverglasung läßt reichlich oberlicht in den über 40 quadratmeter großen kellerraum eindringen, der damit zum aufenthaltsbereich geadelt und dementsprechend sorgsam ausgeführt wurde. trotz der offenheit des erdgeschoßgrundrisses und dem hohen glasanteil gelangen wiesflecker sehr differenzierte raumzonen. den größten teil dieser ebene nimmt der um einige stufen abgesenkte wohnraum ein: ein großzügiges zimmer mit einer glasfassade nach westen und einer schützenden wandscheibe mit oberlicht an der eingangsseite. die beheizte sitzbank aus beton, die den raum an zwei seiten säumt, ist nicht mobiliar, sondern integrierter bestandteil der architektur und ein minimalistischer ersatz für üppiges gemütlichkeitsinventar. eine gefaltete holztreppe führt entlang des transparenten fassadenteils an der ostfassade zu den schlafzimmern im obergeschoß. im westlichen anbau liegt über dem eßbereich ein beinahe rundum verglastes zimmer, das gefühlsmäßig eher teil des außen- denn des innenraumes ist. bekrönt wird der kompakte baukörper von einer laterne aus glas und beton, die einerseits für vertikalen lichteinfall sorgt und gleichzeitig den ausstieg auf die dachterrasse deckt.

text: franziska leeb – neue architektur aus tirol, 1999